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09.08.2016 - 08:56:25

Meine erste Vernissage
Dieser Reporter hat verstanden, was Artfanale bewirken.


Leuchtfeuer-Appelle ans Unbewusste

Festival der satten Farben: Gisela Fischers „Artfanale“-Grafiken in der Volksbücherei

Drunter und drüber und vor allem sehr bunt geht es zur Zeit in der Volksbücherei her. Künstlerin und Musikpädagogin Gisela Fischer stellt ihre Grafiken aus und setzt damit ein „Artfanal“.

Gerade eben erst ist „2001 - Odyssee im Weltraum“ wieder über die Leinwand des Uferpalasts geflimmert. Und wer den Film kennt, weiß: Das Finale bietet psychedelische Kunst satt. Rasende Fahrten durch endlose Lichtkorridore, auseinanderstiebende Galaxien, Nebel aus Sternstaub, schillernde Kristalle, Farben und Formen, wie man sie bis dato noch nie gesehen hatte. Der Film erschien 1968 und zog eine lange Spur hinter sich her. Ein bisschen erinnern auch manche von Gisela Fischers Bildern an Standfotos aus des lieben Gottes Experimentierküche hinter Quasar Sieben. Da brodeln mit Vorliebe leuchtkräftige und tiefe Rot-, Blau- und Purpurtöne, umgaukeln Kreisfiguren und Spiralen einander; manche Bilder schillern wie exotische Schmetterlingsflügel in Großaufnahme, andere entwerfen in strenger Symmetrie geometrische Gitternetze entlang einer Ellipse. Manches gemahnt an Viktor Vasarely selig, anderes zeigt sich beeinflusst von der Fraktalkunst, worin höhere Mathematik und Psychedelik in poppigen Farben Hochzeit feiern. Ist das nun ein verspäteter Nachzügler der Pop Art? Oder L'art pour l'art?

Für Gisela Fischer sind ihre „Artfanale“ ein Appell ans Unterbewusste. Ein Fanal im ursprünglichen Sinne ist ein Feuerzeichen, ein Leuchtfeuer, das Verirrte heimwärts geleitet, Orientierung bietet oder einfach Aufmerksamkeit, Bereitschaft und Neubeginn signalisiert.

Fischer hat in ihrem Leben vieles ausprobiert. Lange Jahre arbeitete sie als Klavierlehrerin und Musikpädagogin; ihr Einfühlungsvermögen für die seelischen Nöte anderer führte sie schließlich zu einer helfenden Tätigkeit als Mentalcoach. Damit ist nun nicht die Autosuggestion gemeint, die dem Klienten bei jedem Problem einbleut: „Ich bin gut, ich bin toll, ich schaff’ das.“ Eher geht es darum, herauszufinden, was man eigentlich will. Dieser Weg verläuft weniger über den kritischen Verstand als über das Unterbewusste.

Eines Tages, so erzählt Fischer, begann sie, ihre Bilder am Computer zu bearbeiten. Schließlich entwarf sie erst kleine Karten, dann immer größere Poster für Klienten auf der Suche nach dem eigentlichen Sinn und Zweck ihres Daseins. Dabei wählt Fischer Schlüsselbegriffe aus, wie etwa „Gesundheit“, jagt die Buchstaben durchs Bildbearbeitungsprogramm und experimentiert so lange herum, bis sich die Formen der Buchstaben auflösen und etwas ganz anderes herauskommt. Dieses quasi Gestaltlose kann natürlich Gestalt annehmen, etwa in Form von Perlenketten aus Seifenblasen oder Figuren, die aussehen wie eine Alraune. Oder als hätte ein erleuchteter Zen-Buddhist einen roten Farbeimer umgestoßen. In Fischers Augen appellieren ihre Bilder deshalb nicht an den Kunstsachverstand, sondern an unterbewusste Sektoren im Hirn.

Und was sagt das Unterbewusstsein? Es freut sich an den satten Farben, an der Dominanz runder Formen, am Durchbrechen fester Gitterstrukturen, hinter denen strahlende Sternchen schillern. In einem Bildprogramm, das Versatzstücke aus Op- und Pop-Art, Weltraum, Psychedelik und Sakralem schöpft, ist für jeden etwas dabei, das ihn anspricht.

REINHARD KALB


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